Heimatkunde
AULENDORF
22. November 1991 Beilage zu „aulendorf aktuell“
Auf der Suche nach der versunkenen Welt der Pfahlbauten
Im Jahr 1990 ließ eine Zeitungsnotiz von steinzeitlichen Funden im Steeger See die Leser der „Schwäbischen Zeitung“ aufhorchen. Wie so oft bei frühgeschichtlichen Entdeckungen spielte auch bei dieser der Zufall mit. Buben eines nahen Zeltlagers hatten nach Muscheln oder einfach um die Wette getaucht. Was sie dabei an die Oberfläche brachten, waren aber keine Schaltiere, sondern frühgeschichtliche Artefakte. Bekanntlich sind solche Funde begehrte Sammelobjekte, und wahrscheinlich hätte ein Ausräubern des Seegrundes begonnen, wäre da nicht der clevere Bademeister gewesen, der gleich das Rathaus davon unterrichtete und dies das zuständige Landesamt. So konnte die, wie sich bald herausstellte, wichtige Fundstelle abgesichert werden. Was bis jetzt von Experten aus dem Seeschlamm geborgen werden konnte, läßt nach dem Grabungsleiter Dr. Schlichtherle die „Stadt Aulendorf mit ihrem Steeger See in die Siedlungsgeschichte eingehen. “ Jetzt kann den Lesern der Beilage „Heimatkunde Aulendorf‘ ein Resümee über die erste Ausgrabungsperiode vorgelegt werden. Weitere Nachforschungen werden folgen, bis sich die Wissenschaftler über die jungsteinzeitliche Besiedlung des oberen Schussentals ein genaues Bild machen können. Soviel aber läßt sich jetzt schon sagen: die bisherigen Funde erweitern das Wissen über diese Siedlungsgeschichte, das vielleicht in Teilbereichen auch korrigiert werden muß. Für die Überlassung des Forschungsberichtes ein herzliches Dankeschön an Dr. Schlichtherleund an den Verfasser Joachim Köninger. Diesem Bericht ist noch ein kurzer Aufsatz vorangestellt, der den großen zeitlichen Rahmen absteckt und so die chronologische Einordnung der Aulendorfer Funde erleichtert.