Schüler bauen Windbretter für Steege-Pavillons

Sägen, schleifen, schrauben, streichen – Die Werkrealschule Aulendorf leistet Beitrag zum Gemeinwohl

AULENDORF-Auf offene Ohren und rührige Hände sind die Steegefreunde mit ihrer Bitte um Mithilfe bei der Renovation der Steegepavillons bei der Werkrealschule Aulendorf gestoßen. Steegefreund Hardy Sczech erklärt bei einem Treffen mit den Schülern, dass hinter der Bitte um Unterstützung bei der Fertigung der Modulteile auch der Gedanke stand: „Wenn wir Jugendliche in unser Projekt mit einbeziehen, werden andere Jugendliche vielleicht davon absehen, die Pavillons zu verschandeln.“ Sczech freut sich über die ersten Ergebnisse des Kurses „Natur und Technik“ und bescheinigt nach Besichtigung des Prototyps Kursleiter Frank Mühlbauer und seinen Schülern (Klasse 10) qualitativ hochwertige Arbeit. Gebannt lauschen die Schüler seinen Ausführungen, dass die Pavillons nicht nur einfach Holzbuden sind, sondern sozusagen historischen Wert besitzen, da sie bei der Internationalen Gartenschau 1993 in Stuttgart als Pressezentrum dienten und am Steegersee eins zu eins wieder aufgebaut wurden. Er bietet den Jungs an, ihnen die unkonventionelle, hochinteressante Konstruktionsarbeit einmal vor Ort zu erklären.

Die Schüler sind kräftig am Werkeln: Die Windbretter für den Steege-Pavillon werden von den Schülern der Werkrealschule Aulendorf gestrichen.

Schüler Fabian Herm (16) aus Aulendorf, selbst eifriger Steege-Besucher, sagte im Interview mit der SZ: „Es ist mal was anderes, außerhalb des normalen Lehrstoffes was zu tun und auch die Zusammenarbeit mit den 8ern und 9ern war spannend. (Anmerkung der Redaktion: Schüler der Klassen 8 und 9 arbeiteten gemeinsam mit den 10ern an diesem Projekt) Mitzuhelfen, dass der Steege schöner wird, ist schon cool.“

Auch die Aussicht, dass noch 60 gleichartige Teile gefertigt werden müssen, bereitet ihm keine Sorge, hat doch Lehrer Mühlbauer für die weitere Fertigung extra Schleifmaschinen bestellt. Mühlbauer: „ Es gehört zu unserem pädagogischen Konzept, dass wir erstmal von Hand arbeiten und wenig mit Maschinen. Sonst wissen die Schüler, wie sie mit einem Akkuschrauber umgehen, können aber ohne keine Schraube in die Wand drehen.“ „Es war von Anfang an klar, dass der Steege nur zu retten ist, wenn möglichst viele Menschen sich dafür begeistern lassen und zu erleben, dass ihr Jugendliche euch so für unsere Idee einsetzt, finde ich genial“, lobt Barbara Reck-Irmler von den Steegefreunden. Diese Aktion sei ein eindeutiges Zeichen, dass der Funke übergesprungen ist von einer Idee, die die „Alten“ ins Leben gerufen und welche nun von der Jugend mitgetragen werde.

Unser Foto zeigt (von links): Christian Burger, Markus Bücheler, Fabian Herm, David Laub, Kai Koptschek und Jochen Knödler.

Christof Lang, Schulleiter der Werkrealschule zur Kooperation WRS-Steegefreunde: „Natürlich leisten wir mit unseren Schülern gerne einen sinnvollen Beitrag zur Steege Renovierung und freuen uns ganz besonders über das Lob, dass unsere Schüler exzellente Arbeit geleistet haben.“

 

Bericht: Schwäbische Zeitung
Lokalausgabe Bad Waldsee 20.10.2012
Text und Fotos:   Claudia Buchmüller

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