48 000 Badegäste besuchen 2017 den Steegersee

Steegefreunde laden am Samstag, 9. September, zum Saisonabschluss in das Aulendorfer Naturstrandbad ein

TANNHAUSEN – Die Badesaison neigt sich dem Ende zu. Und auch im Naturstrand Steegersee bei Aulendorf werden die Badegäste langsam, aber sicher rar. Dabei vermeldet das Bad für die diesjährige Saison sehr gute Besucherzahlen. Rund 48 000 Menschen haben das Strandbad aufgesucht. Noch bis zum 17. September ist das Bad geöffnet. Am kommenden Samstag lädt der Verein Steegefreunde bereits zum Saisonabschluss ein.

Ein vereinzelter Badegast hat sich am Dienstagnachmittag in das 18 Grad warme Wasser des Steegersees gewagt.

Spätsommerlich warm strahlt die Septembersonne auf das Aulendorfer Strandbad hinab. Spiegelglatt und verlassen scheint der Steegersee an diesem Nachmittag schon in sich selbst zu ruhen und die Badesaison 2017 somit zu beschließen. Kein Kinderlachen und keine rufenden Eltern stören die Stille, und nur ein einsamer Badegast schlendert langsam, aber entschlossen den breiten Holzsteg entlang, bereit, sich in die 18 Grad frischen Fluten zu stürzen.

Mehr Besucher als im Vorjahr

„Eigentlich eine sehr angenehme Temperatur zum Schwimmen, aber den meisten Leuten einfach schon viel zu kalt“, meint Bademeister Dieter Eisele zu der Szenerie. „Ich selbst kann es nicht nachvollziehen, aber wir sind das schon gewohnt. Das Bad bleibt sogar oft relativ leer, wenn die Lufttemperatur an die 27, 28 Grad beträgt. Richtig voll wird es wirklich erst, wenn man  hitzemäßig eigentlich gar nichts anderes mehr machen kann, als im Freibad zu liegen“, lacht Eisele.

Nichtsdestotrotz sei es eine „recht gute“ Badesaison 2017 gewesen. Natürlich kein Rekordjahr wie
etwa der Jahrhundertsommer von 2003, aber dennoch überdurchschnittlich und mit 48 000 Besuchern im Vergleich zu den 40 000 vom Vorjahr besser als jenes. Nur eben die absoluten Spitzen-„Brutzeltemperaturen“ über einen längeren Zeitraum, die die Menschen in Horden in die Freibäder trieben, hätten noch gefehlt. So sei auch der Ferienmonat August besonders ruhig gewesen, was jedoch entgegen der Annahme an den Einnahmen des Naturfreibades gar nicht viel verändere.

„Die Einnahmezahlen verhalten sich bei uns nicht proportional zu den Besucherzahlen. Drei viertel aller Gäste sind Einheimische mit einer Jahreskarte. Ob die jetzt im August herkommen oder nicht, ist, finanziell gesehen, egal. Gezahlt haben sie ja schon“, schmunzelt Eisele. Aber andersherum verhalte es sich genauso, wenn das Bad voll sei.

Gastronomie hadert mit Wetter

Ganz anders stellt sich die Situation jedoch für Duran Duran, Pächter und Wirt der zugehörigen Gaststätte, dar: „Der Steege ist in unserem mittlerweile vierten Jahr längst so etwas wie eine zweite Heimat geworden, aber die Besucherzahlen sollten eben auch über einen längeren Zeitraum stimmen.“ So müsse er trotz starker Mithilfe seiner großen Familie naturgemäß auch an schlechteren Tagen Personal, Strom und Pacht bezahlen, und diesbezüglich komme schon einiges zusammen, so Duran. Trotzdem stünden die Chancen für eine Fortführung der Gastronomie von seiten Durans nicht schlecht. „Es entscheidet sich in den nächsten Wochen. Aber vor allem meine Frau möchte auch sehr gerne weitermachen, obwohl sie gesundheitlich angeschlagen ist. Und auch mir ist der Steege ans Herz gewachsen. Ich kenne mittlerweile fast alle Besucher. Und die Kinder grüßen mich sogar schon in der Stadt mit „Onkel Duran“. Da geht einem das Herz auf“, freut sich der Gastronom sichtlich. Ansonsten sei das „Steege-Jahr“ laut Eisele glücklicherweise ein eher ruhiges ohne größere Vorkommnisse, Unfälle oder gar Personenschäden gewesen. Das Drastischste seien wohl die entwurzelten Bäume durch den Sturm gewesen. Danach sei er 16 Tage lang ohne Telefonverbindung gewesen. Das Kabel sei so in den Wurzelballen einer dieser Bäume  hineingewachsen gewesen, dass es abgerissen wurde, als dieser herausgerissen worden sei.

Auf die Mutmaßung, er sei wohl der einzige Aulendorfer, der sich über das nahende Ende der Badesaison freue, antwortet Eisele nachdenklich: „Einerseits schon. Endlich wieder freie Zeit für mich und meine Familie. Andererseits ist dann eben auch für mich erst mal wieder ein halbes Jahr Winter.“

 

Bericht: Schwäbische Zeitung
Lokalausgabe Bad Waldsee 07.09.2017
Text und Fotos: Julia Kramer

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